Zurück nach Solothurn zur Gründung des Kaffee Startups

Posted on

Porträt erschienen auf der “Mensch Solothurn” Facebook Seite am 17.11.2016: https://www.facebook.com/ZeitschriftSolothurn/

«In der Bretagne geboren und in Solothurn aufgewachsen. Nach meinen Lehr- und Wanderjahren bin ich im vergangenen Januar wieder nach Solothurn zurückgekehrt, um hier in Ruhe mein Kaffeebusiness-Startup zu entwickeln.

Ich habe meine Leidenschaft für Kaffee zum Beruf gemacht. Unmittelbar nach den ersten demokratischen Wahlen im November 2015 unternahm ich eine Reise nach Myanmar ( ehemals Burma). Ich wollte vor Ort bei den Kaffeeproduzenten herausfinden, ob Kaffee mit einer hohen Qualität nach ethischem Standard angebaut wird und war positiv überrascht. Diese Reise hat mein Projekt ‹Nat Coffee› vorgespurt. ‹Nat Coffee› importiert Kaffeebohnen aus fairem und nachhaltigem Anbau in Myanmar und röstet diese in Partnerschaft mit Boréal Coffee Roasters in der Schweiz.

Ich bin fasziniert von aufstrebenden Märkten in Südostasien oder Afrika. Meine Bewunderung gilt jungen Leute, welche alle das gleiche Ziel verfolgen, nämlich ihren Lebensstandard zu verbessern. Manche haben bereits im 20. Lebensjahr fünf Unternehmen gegründet und sind bereits fünf Male gescheitert. Aber sie geben nicht auf. Die Erfolgsgeschichte meiner Vertrauensschneiderin, welche mir während meiner diplomatischen Mission in Ghana eine traditionelle Garderobe anfertigte, ist kein Einzelfall. Sie hat ihr Business in einer kleinen 1-Zimmerwohnung mit drei alten Nähmaschinen begonnen und führt heute eine Modeboutique an bester Adresse in Ghanas Hauptstadt Accra. Um Gräben zwischen wachsenden und konsolidierten Märkten zu überwinden, gibt es keine besseren Investitionen als in die neue Technologien. Wirtschaftsregionen wachsen zusammen und Bevölkerungen aus verschiedenen Weltgegenden kommunizieren über Grenzen hinweg.

Ich mag die Aussage von Politologe Parag Khanna, dass Wertschöpfungsketten und die Verlinkung über das Internet die Organisationsprinzipien des 21. Jahrhunderts sind. Damit wird eine Grundlage für die Abschwächung von nationalen Grenzen geschaffen. Ich träume von einer Zukunft des Schönen und Guten und mische mich gerne unter verschiedene Nationalitäten und lerne neue Sprachen. Denn ich denke, dass das Austauschjahr in Ungarn als Gymnasialschülerin und die nachfolgenden Auslandsstationen in Osteuropa, Afrika und Asien wegweisend für meine kosmopolitische Geisteshaltung waren. Ich bin überzeugt, dass dies der Weg zu mehr Menschlichkeit ist.»

Nathalie Manac’h
Kaffeehändlerin, Spezialitätenkaffee aus Myanmar
www.natcoffee.com